Wir machen, was andere nicht können

„Wir machen alles, was andere Unternehmen nicht können, dürfen oder wollen.“ Andreas Möller ist kaufmännischer Leiter bei Ursa Chemie – und hat mehr als zwei Jahrzehnte lang den Wandel des Unternehmens miterlebt und geprägt. Die Westerwälder sind Experten auf dem Gebiet der Full-Service-Lohnfertigung chemischer Produkte.
„Unser Kerngeschäft ist die Chemie, darauf konzentrieren wir uns“, sagt Möller, der vor 22 Jahren und direkt nach dem Abitur zu Ursa Chemie kam. Erst Lehre als Informatik-Kaufmann, dann lange in der IT aktiv, später nebenberuflich ein Bachelor-Studium, heute kaufmännischer Leiter des Unternehmens aus Montabaur. „Ein bodenständiges Unternehmen mit einer tollen Entwicklung.“

Möller erinnert sich noch an die Zeiten, in denen die Arbeit von Ursa Chemie auf Kundenwunsch ein bisschen im Verborgenen lief. „Damals war die Transparenz von heute noch nicht so gewollt. Wir haben quasi das Produkt gefertigt, ein anderes Unternehmen hat dann sein Label draufgeklebt. Heute läuft das für den Endverbraucher viel offener. Es ist völlig klar, dass nicht jeder Anbieter sein Produkt selbst herstellen kann. Diese neue Offenheit und Transparenz macht es auch uns als Unternehmen natürlich leichter.“

Ursa Chemie bietet seinen Kunden heute das Rundum-Sorglos-Paket an. Der Kunde bringt seine „Rezeptur“ mit, der Dienstleister aus Montabaur kauft die Rohstoffe ein, lagert sie, stellt das Produkt her, kommissioniert es und liefert es auf Abruf an den Kunden aus. Besonders für die Lagerung gewisser Chemikalien sowie die Produktion sind besondere Genehmigungen notwendig, die nicht jeder Anbieter solcher Produkte hat. „Manche Stoffe sind zum Beispiel leicht entzündbar, die kann man eben nicht einfach in die Garage stellen. Wir nehmen unseren Kunden hier auch einen wichtigen Teil der Verantwortung ab und sorgen für professionelle und sichere Prozesse.“
Und wenn der Kunde nicht das gesamte Portfolio, sondern nur einen Teil in Anspruch nehmen will – zum Beispiel nur die Fertigung eines Produktes – dann ist auch dies möglich, unterstreicht Möller. „Wir verstehen uns als Problemlöser und Unterstützer für unsere Kunden. Wir machen ihm sein Geschäft mit unserer Dienstleistung einfacher. Und das mit viel Know-how und höchsten Standards.“ Wer genau zu den Kunden des Unternehmens zählt, darf Andreas Möller nicht verraten. „Aber wir können einige Bereiche nennen, in denen wir aktiv sind. Zum Beispiel in der Textil- und Agrarindustrie, aber auch bei Produkten wie Farben, Lacke und Waschmittel. Wir haben Kunden in rund 20 unterschiedlichen Branchen. Die meisten haben oft vordergründig nichts mit Chemie zu tun. Wir fungieren für unsere Kunden als Dienstleister auf einem globalen Markt.“

Zudem verfolgt man bei Ursa Chemie eine klare Philosophie – auch wenn andere Unternehmen, etwa in Asien, da anders ticken: „Wir sind hier vor Ort für unsere Kunden da. Wir fokussieren uns auf ein Höchstmaß an Qualität. Wir stehen für modernste technische Standards und höchste Sicherheitsvorkehrungen. Wer es gerne möglichst billig haben möchte, für den sind wir der falsche Ansprechpartner. Wenn es nur darum geht, ein Produkt zu einem maximal günstigen Preis herstellen zu lassen, winken wir ab. Wir stehen für Nachhaltigkeit und für die gemeinsame Entwicklung von industriellen Prozessen – egal in welcher Größenordnung.“

Die rund 60 Mitarbeiter haben im Jahr 2019 und im Pandemiejahr 2020 einen Umsatz von mehr als 20 Millionen Euro erwirtschaftet und damit die Ausnahmestellung von Ursa Chemie unter Beweis gestellt. Und auch wenn die Pandemie für viel Unsicherheit gesorgt hat und dies auch noch tut, ist Ursa Chemie weiterhin erfolgreich. „Natürlich gibt es Kunden, bei denen der Absatz um 80 bis 90 Prozent eingebrochen ist. Aber wir sind weiter kreativ geblieben und haben uns auf unterschiedlichen Ebenen engagiert.“ In der Hochphase der ersten Welle etwa produzierte Ursa Chemie Desinfektionsmittel für öffentliche Bereiche wie Verwaltungen zum Selbstkostenpreis. Die wirtschaftliche Prognose von Andreas Möller: „Wir erwarten, dass wir auch 2021 keine größeren Verluste machen werden und auch die Kurzarbeit bei unseren Mitarbeitenden vermeiden.“

Wie wichtig das wertvolle Gut Mitarbeiter für Ursa Chemie ist zeigt auch eine besondere Auszeichnung: Alle zwei Jahre lobt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Deutschen Gefahrstoffschutzpreis aus. Die 13. Auflage stand unter dem Motto „STOP dem Krebs am Arbeitsplatz“. Eine Fachjury kürte unter den zahlreichen Bewerbungen die Ursa Chemie für die Entwicklung einer Anlage, mit der Chromsäurefässer kontaktfrei geöffnet, geleert und gereinigt werden können. Dazu werden die Fässer in einer Handschuhbox geöffnet, mit Hilfe einer Vakuumsauglanze die feste Chromsäure aus den Fässern direkt in den Produktionskessel gesaugt, das entleerte Fass gereinigt und schließlich wieder der Bedienperson zum Abtransport bereitgestellt. Dadurch wird sicher verhindert, dass krebserzeugende feste Chromsäure eingeatmet wird oder mit der Haut in Kontakt kommt. Zudem kann sie nicht in andere Produktionsbereiche verschleppt werden. „Der Schutz unserer Mitarbeiter steht immer über dem Gewinn“, unterstreicht Andreas Möller. „Das entwickelte Verfahren macht den Prozess nicht einfacher oder schneller, aber deutlich sicherer für den Mitarbeiter. Das war und ist uns ein besonderes Anliegen.“

Weitere Infos: www.ursa-chemie.de

Redakteur: Tom Neumann
Andreas Möller

Kaufmännischer Leiter, Ursa-Chemie

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