„Wir sind die Guten“, sagt Geschäftsführer Dr. Nicolai von Roenne – und er meint damit vor allem: „Wir tun Gutes“. Denn wenn im Zuge der Urbanisierung den Städten eines fehlt, dann ist es das satte Grün der Pflanzenwelt. Vulkatec hilft dabei, dies zu ändern.
Am Anfang stand eine geniale Idee, heute ist es ein Weltschlager: Dächer in Städten zu begrünen ist tatsächlich eine Erfindung aus Deutschland. Und Vulkatec war damals, in den 1980er-Jahren, einer der Pioniere der Szene – heute ist das Unternehmen Marktführer. „Was damals in Deutschland entwickelt wurde, ist längst weltweit der technische Standard“, sagt von Roenne. Die Rede ist von der sogenannten FLL-Richtlinie für die Begrünung von Dächern. Durch die Ausbreitung städtischer Lebensformen (Urbanisierung) hat sich der Globus verändert. „Wenn sie heute aus dem Weltall auf die Erde schauen, dann sehen sie gigantische bebaute Flächen.“ Und überall dort ist der Boden quasi wie versiegelt, kann Wasser kaum noch ins Erdreich eintreten. Grünflächen in Städten und auf Dächern helfen – doch sie bedürfen einer ganz besonderen Technologie. „Ansonsten hat das Grüne keine Überlebenschance.“
Warum das so ist? „In den Straßenschluchten der Städte herrschen im Sommer Verhältnisse wie in der Sahara – die Temperaturen steigen bis auf 60 Grad und mehr. Die Durchschnittstemperatur ist in den vergangenen Jahren gestiegen und in der Stadt ist sie bis zu 10 Grad höher als im Umland. Pflanzen sind hier einem deutlich höheren Stress ausgesetzt als im Wald, dem es aktuell auch nicht sonderlich gut geht“, erläutert von Roenne. „Pflanzen hatten früher kaum eine Überlebenschance oder suchten sich ihren ganz eigenen Weg. Wir alle kennen noch Bilder von angehobenen Straßendecken, weil sich die Wurzeln der Bäume ihren ganz eigenen Weg gesucht hatten. Diese Nische wurde damals in Deutschland entdeckt und eine geniale Idee geboren. Die FLL-Standards definieren heute genau, wie zum Beispiel ein Baum in der Stadt gepflanzt werden muss oder wie Dachflächen erfolgreich begrünt werden können.“
Die Wurzel könnte sich kaum ausdehnen, auch Wasser würde nicht ausreichend eintreten können. Mit unseren Substraten ist das anders. Diese liefern wir lose in die Baumgruben oder blasen diese mit einer luftgetriebenen Arbeitsmaschine – den Turbolift – über bis zu 120 Metern Distanz zur Begrünung auf Dächer. Die Substrate sind druckstabil, lassen Luft hinein, speichern Wasser und Nährstoffe. Die Dachhaut wird durch das Gründach gegen Umwelteinflüsse geschützt und hält dadurch länger. In der Baumgrube ermöglichen die Substrate das Tiefwurzeln des Baumes. Der Baum bleibt vital und standfest.“
Bäume und Grünflächen in Städten und auf Dächern, angelegt mit mineralischen Vegetationssubstraten, erfüllen gleich mehrere wichtige Aufgaben. „Zum einen sind sie riesige Wasserspeicher“, sagt von Roenne. „Wir haben es im Zuge des Klimawandels immer öfter mit Starkregen zu tun. Diese überlasten die Kanalisation, die nicht mit den Städten mitgewachsen ist. Es kommt zu Überflutungen, die Klärwerke stoßen an Grenzen. Die Grünflächen mit diesen Substraten können das Wasser jedoch speichern und sind damit ein wertvolles Reservoir für Bäume und Pflanzen. Zudem belastet das Wasser eben nicht zusätzlich die Kanalisation der Städte.“
Unternehmerisch liegt Vulkatec mit seinen Produkten als Marktführer für urbane Begrünung damit voll im Trend. „Wir sind mit dem steigenden Bewusstsein für Klimafolgen und Biodiversität massiv gewachsen, nicht nur in Deutschland“, sagt der Geschäftsführer, der selbst „von der grünen Seite“ kommt, aus der Land- und Forstwirtschaft. „Der Klimawandel und die Überhitzung der Städte sind nicht mehr zu verleugnen, das sind Fakten unserer Zeit. Unser Fokus liegt darauf, Pflanzen gesund zu erhalten und den städtischen Lebensraum für Mensch und Tier zu verbessern. Ein spannendes Thema mit jeder Menge Zukunft. Deshalb auch unser Slogan: Aus grünem Grund!“
Stark trotz Corona
Die wirtschaftlichen Auswirkungen durch die Corona-Pandemie sind für Vulkatec derzeit gering. „Natürlich haben wir die Krise mit Blick auf unsere Auslandsmärkte gespürt“, sagt Geschäftsführer Dr. Nicolai von Roenne. „Aber in Deutschland war der Markt weitestgehend unberührt von den Auswirkungen. Sicherlich wird Corona insgesamt zu einer Delle führen, aber das Wachstum wird auch mit und nach Corona weitergehen.“
Dass Städte grüner werden müssen, steht längst fest. Dass der Klimawandel die Natur verändert ebenso. „Wenn ich durch meinen Wald gehe, dann sehe ich, dass der Klimawandel längst auch in die Gewinn- und Verlustrechnung der Waldbauern angekommen ist. Massive Trockenphasen und extremer Starkregen machen der Natur schwer zu schaffen. Eine grüne städtische Infrastruktur ist eine der Lösungen für dieses Problem. Immer mehr Kommunen und Unternehmen erkennen dies und handeln. Und zudem ist von der Wissenschaft nachgewiesen, dass Menschen weniger Stress empfinden, wenn sie auf ihrem Weg zur Arbeit grüne Natur sehen. Der Mensch braucht die Natur. Wir müssen verstehen, dass wir Städte und Dächer begrünen, weil es nicht nur schöner aussieht, sondern weil es dringend notwendig ist.“