Daniel Zacharias kommt vom Land. In die Schule ging es immer mit dem Bus. Halb verschlafen wurde die Fahrt genutzt, die letzten Hausaufgaben abzuschreiben. An der Schule angekommen dann die Hiobsbotschaft: Die ersten beiden Stunden fallen aus. „Wir haben uns immer geärgert, wenn so was passiert ist, und sind zum Schulleiter gegangen. Wir haben gefragt: Warum läuft das so? Warum kann man das nicht anders regeln?“ Die Antwort des Schulleiters am Martin-Butzer-Gymnasium in Dierdorf: „Macht es doch besser!“ Die Geburtsstunde des Start-ups Sdui.
„Ganz ehrlich, so ein bisschen
hatten wir uns damals schon im Ton vergriffen“, sagt Zacharias heute. „Wir waren einfach sauer und wollten endlich eine Lösung. Die Antwort unseres Schulleiters war für uns wie eine Herausforderung. Wir hatten zwei Optionen: Nur meckern. Oder meckern und etwas für die Lösung des Problems tun. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden.“
In den Jahren 2015 bis 2017 entwickelte zunächst Jan Micha Kroll, bist heute das Genie hinter der App, eine erste Version von Sdui für ein „Jugend forscht“-Projekt. Im Jahr 2018 wird Sdui zur GmbH, bringt die App auf den Markt, mietet Büros, stellt Mitarbeiter ein. „Unser Fokus ist die einfache und sichere Kommunikation“, sagt Geschäftsführer Daniel Zacharias. „Im Sektor Schule zum Beispiel gibt es viele Prozesse, die abzubilden sind. Und all dies bei Beachtung hoher Datenschutzauflagen.“ Whatsapp-Gruppen – es mag sie geben, an Schulen, aber den
Datenschutzauflagen entsprechen sie nicht. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die hohe Komplexität herunterzubrechen auf die tatsächlichen Bedürfnisse. An einer Schule mit 800 Schülern gibt es 80 Lehrer und 1600
betroffene Eltern. Und damit ein hohes Maß an Informationsbedarf.“
Die Informationen fließen nur in eine Richtung, das macht die Kommunikation auf das Wesentliche einfach. Nur die Schulleitung und ausgewählte Lehrkräfte dürfen Nachrichten versenden und teilen. Anhänge wie Bilder, PDFs und Word-Dokumente sind möglich. Empfänger sind klar
definierte Benutzergruppen – zum Beispiel alle Eltern, alle Klassen oder individuelle Kurse und Gruppen. Optional sind Lesebestätigungen sowie die Möglichkeit, Nachrichten als Push-Meldung zu erhalten, um keine Änderung oder Information zu verpassen. Dazu werden Stundenpläne online verfügbar, Änderungen werden sofort eingetragen und gehen bei Bedarf als Push-Nachricht auf das Handy. Auch Eltern erhalten so Einblick in die aktuellen Stundenpläne ihrer Kinder. Lehrerkollegen können zudem sehen, wie und wo die anderen Kollegen unterrichten und welche Räume wie belegt sind. In der Sdui-Cloud finden sich zudem wichtige Unterrichtsdokumente wieder. Diese können automatisiert zum Stundenplan in Ordnern abgelegt werden.
„Sdui vereinfacht zudem viele
organisatorische Themen“, sagt Zacharias. „Eltern können über die App Termine mit Lehrern schicken. Auch das Erteilen und Einsammeln von Hausaufgaben lässt sich über die App regeln. Oder man reagiert mit einer kurzen Nachricht an seine Klasse einfach auf eine veränderte Wetterlage und verlegt den Sport in die Turnhalle, informiert die Schüler per App kurz über diese Änderung.“