Gesundheit fördern, als Unternehmen profitieren

22 Prozent tun es, 78 dagegen noch nicht: Betriebliche Gesundheitsförderung. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen in Rheinland-Pfalz tun sich oft schwer damit, Gesundheitsangebote für ihre Mitarbeitenden auf die Beine stellen.
Oft fehlt es an der Zeit, am Personal und an den finanziellen Möglichkeiten, ein betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) in den Arbeitsalltag zu implementieren. Inge Wolf gibt als Leiterin des Projektes „ChanGe“ des Europäischen Sozialfonds den Unternehmen kostenlos wichtige Impulse und Hilfestellungen auf ihrem Weg hin zu einer gesunden Organisation.

„Meine Zielgruppe sind Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten“, sagt die Betriebswirtin für das Sozial- und Gesundheitswesen. „Viele Betriebe haben verstanden, dass es wichtig ist, sich im Bereich der Gesundheitsförderung für die Mitarbeitenden zu engagieren. Ich beobachte, dass auch immer mehr kleinere Unternehmen sich dem Thema annehmen. Ich vergleiche das immer gerne mit der Einführung der EDV, die es damals auch zunächst bei den Global Playern gab, sich dann aber flächendeckend entwickelt hat.“
Inge Wolf (Projektleiterin, Fortbildungsakademie der Wirtschaft)
Wichtig ist für Frau Wolf, dass sich Unternehmen nicht nur „pro forma“ engagieren: „Manche sagen gerne, sie praktizieren betriebliches Gesundheitsmanagement, meinen damit aber lediglich ein betriebliches Eingliederungsmanagement für Mitarbeitende auf ihrem Weg zurück in den Arbeitsalltag, zum Beispiel nach einer schweren Krankheit. Aber es gibt gerade im Bereich der Prävention so viel mehr, worauf Unternehmen achten sollten. Denn nachweislich steigen die Zahl der Burn-out-Fälle stetig, machen zum Teil bis zu 28 Prozent der Arbeitnehmer gar keinen Sport, können 80 Prozent der Berufstätigen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren nur schlecht ein- oder durchschlafen.
All dies wirkt sich auf die Gesundheit aus. Dabei kann man schon mit kleinen Mitteln viel für die Gesundheit tun.“ Und damit auch auf die Arbeitskraft und die mit dem Ausfall verbundenen Kosten für die Unternehmen. „Die Mitarbeiterleistung fußt auf den Säulen „Leistungsbedingungen, Leistungsvermögen und Leistungsbereitschaft“. Fällt ein Mitarbeiter aus, kostet das jeden einzelnen Tag Geld. Betriebliche Gesundheitsförderung sollte daher für jeden Unternehmer und Entscheider ein wichtiger Faktor sein – ebenso wie die Unternehmenskultur und das Betriebsklima. Jeder in diese Bereiche investierte Euro – das belegen wissenschaft- liche Studien – fließt gleich mehrfach in das Unternehmen zurück.“

BGM – was gehört dazu?

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) umfasst die folgenden vier Themenbereiche: betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und Unternehmenskultur – beides sind freiwillige Arbeitgeberleistungen. Dazu kommen die beiden gesetzlichen Vorschriften Arbeitsschutz und Gesundheitsschutz sowie betriebliche Eingliederung.
Über den Projektträger, die Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) in Neuwied, eine gemeinnützige Gesellschaft, lädt Inge Wolf rund sechs Mal im Jahr zu Veranstaltungen ein. Mit Impulsvorträgen von Experten zu gesundheitsrelevanten Themen, bewährten Praxisbeispielen, der Gelegenheit zum Austausch mit anderen Unternehmern und Fachunterlagen erhalten die Besucher wertvolle Informationen für ihr Betriebliches Gesundheitsmanagement. „Ergänzend sind auch kostenfreie Firmenbesuche möglich. Hierbei wird der betriebsinterne Bedarf ermittelt und Hilfestellungen sowie Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt“, erklärt Inge Wolf. „Ganz wichtig: Das Förderprogramm sieht nur meine theoretische Unterstützung vor, die praktische Umsetzung obliegt dann den Unternehmen selbst.“
Gesunde Mitarbeiter bringen nachweislich mehr Unternehmenserfolg

ChanGe – eine Chance für die Gesundheit

Im Rahmen des Förderansatzes „Zukunftsfähige Arbeit“ des Europäischen Sozialfonds (ESF) Rheinland-Pfalz realisiert die Fortbildungsakademie der Wirtschaft kostenlos für kleine und mittelständige Unternehmen das Projekt „ChanGe“ (Chancen durch Gesundheit).

Die Ziele des Projektes:

  • Situations- und Umsetzungswissen steigern Unterstützungsangebote aufzeigen
  • Vernetzung und Erfahrungsaustausch fördern
  • gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung anregen
  • individuelle, betriebsinterne Hilfestellung geben
  • Maßnahmen für die Mitarbeitergesundheit vorstellen

Interessierte Unternehmen wenden sich für weitere Infos an:
Inge Wolf · E-Mail: inge.wolf@faw.de · Tel. 02631  94104 17

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