Das Denken in den eigenen vier Wänden gehört längst der Vergangenheit an. Dort, wo es früher ausschließlich Konkurrenzdenken gab, finden Unternehmen immer öfter zusammen, um gemeinsam die Umsätze zu steigern und weitere Marktanteile zu gewinnen.
Kooperationen, um sich am (oftmals) globalen Markt stärker zu positionieren, können ganz unterschiedliche Aktivitäten bündeln – wie zum Beispiel in den Bereichen Marketing, Vertrieb, aber auch beim Aushandeln von Mengenrabatten bei Lieferanten. Doch welche Formen der Kooperationen gibt es eigentlich für Unternehmer? Und wie werden Sie in der
Praxis gelebt?
Zunächst einmal lässt sich der Begriff Kooperation in einem kurzen, prägnanten Satz zusammenfassen: Zwei oder mehrere Partner schließen sich zusammen, um gemeinsam ein Ziel zu verfolgen. Das bedeutet aber auch: Jeder Partner bleibt rechtlich selbstständig, eine Kooperation ist weder der Zusammenschluss mehrere Unternehmen noch eine Fusion. Die Form der gewählten Kooperation kann dabei ganz unterschiedlich sein – wie wir auch in dieser Ausgabe des Unternehmermagazins mittelrheinland erläutern. Am Beispiel der „K+W Industries“ aus dem Westerwald zeigen wir auf, wie ein Joint Venture zweier ehemaliger Konkurrenzunternehmen funktionieren kann, die auch heute noch ihrem Kerngeschäft in den beiden beteiligten Firmen nachgehen. Kooperationen können daher auf mündlichen wie schrift-
lichen Absprachen basieren. Sie können zeitlich oder personell begrenzt sein, nur einzelne Bereiche eines Unternehmens betreffen oder die gesamte Firma.
Kooperationsformen im Überblick:
Horizontale Kooperation
Vertikale Kooperation
Diagonale Kooperation
Horizontale Kooperation
Das Prinzip der horizontalen Kooperation besagt, dass verschiedene, prinzipiell gleichberechtigte und voneinander unabhängige Vertragspartner derselben Ebene miteinander kooperieren oder vernetzt sind. In der Europäischen Union wird unter horizontaler Kooperation die Kooperation unter den EU-Mitgliedstaaten verstanden, ohne ein Tätigwerden der höheren Ebene, in diesem Falle der gesetzgebenden Institutionen der EU. In Deutschland und Österreich bestehen auch Möglichkeiten zur horizontalen Verflechtung zwischen Bund und Ländern. (Quelle: Wikipedia)
Vertikale Kooperation
Grundsätzlich lassen sich als Haupttypen der vertikalen Kooperation die Zusammenarbeit zwischen Hersteller und Handelsunternehmen (Kontraktmarketing) sowie die
Zusammenarbeit zwischen Groß- und Einzelhandelsunternehmen (Verbundgruppen, freiwillige Ketten) unterscheiden. Von Bedeutung für die Beschaffungskooperation des Handels sind die Vertriebsbindungen, die Hersteller mit ihren Absatzpartnern eingehen. (Quelle: Wirtschaftslexikon24.de)
Diagonale Kooperation
Diagonale (laterale) Kooperationen entstehen, wenn in einer branchenübergreifenden Zusammenarbeit ein Komplett-Angebot erarbeitet wird, um einer bestehenden oder potenziellen Nachfrage zu begegnen. Hierbei ergänzen sich die Kooperationspartner durch Wissens- oder Leistungskombinationen und schaffen auf diese Weise neue Produkte, Dienstleistungen und Lösungen. (Quelle: steuerlinks.de)
Vor- und Nachteile einer Kooperation
Anlass für eine Kooperation ist stets ein klares Ziel, welches die beteiligten Kooperationspartner
verfolgen. Dennoch gibt es neben Vorteilen auch Nachteile einer solchen Zusammenarbeit.
Die Vorteile
Kurz- und langfristig können Umsätze
gemeinsam gesteigert werden
Kooperationen erhöhen die Chance,
sich größere Marktanteile zu sichern
Gemeinsam schneller ans Ziel – das kann für unterschiedliche Bereiche gelten
Potenzielle Kundschaft (Zielgruppe) der einzelnen Kooperationspartner wächst
Die Nachteile
Kooperationen fordern immer auch Eingeständnisse
Kooperationspartner geben sich gegenseitig vertrauliche, interne Informationen
Abstimmungen untereinander nehmen oft Zeit und Kosten in Anspruch
Kooperationspartner könnten sich in Bereichen vom Partner abhängig machen