„Wir wollten beide unbedingt was machen, hatten Gründerblut in den Adern.“ Als sich Klaus Wächter und sein erster Geschäftspartner in jungen Jahren kennenlernen – beide absolvierten damals ihren Wehrdienst bei der Bundeswehr – erkannten sie eine Marktnische: Kugelschreiber und kleine Souvenirs für Bundeswehr-Abgänger. „Eine verrückte Idee, aber sie hat funktioniert.“
Die Business Angels aus Rheinland-Pfalz laden regelmäßig zu Gründerveranstaltungen ein, bei denen Start-ups ihre Visionen präsentieren können. „Wir bekommen viele Anfragen, sind in Rheinland-Pfalz sehr gut aufgestellt. Sechsmal im Jahr können Jungunternehmer vor den Business Angels ihre Ideen vorstellen. Da sind immer sehr viele spannende Ideen dabei, die sich zum Teil nach drei, vier Jahren fest am Markt etabliert haben.“
Dass eine Fernsehsendung wie die „Höhle der Löwen“ das Pitchen vor Investoren einem breiten Publikum zugänglich gemacht hat, verändert heute auch die Arbeit von Wächter und den Business Angels. „Früher musstest du immer viel erklären, heute ist das anders. Das gilt für Start-ups wie für Investoren. Auf beiden Seiten hat sich seither
viel bewegt. Und es ist auch deutlicher geworden, dass Business Angels nicht mit einer Bank zu vergleichen sind, die in der Regel nur Geld gibt. Bei uns erwerben Investoren für Geld Anteile an einem Unternehmen, bringen aber auch ihr Know-how und das Netzwerk mit ein.“
Frank Thelen, in der Höhle der Löwen einer der maßgeblichen Player, ist für Klaus Wächter einer, der die Szene positiv aufgerüttelt hat: „Er ist ein echtes Vorbild, spricht die Sprache der Start-ups, kennt den Markt, erreicht mit seiner Art Unternehmen und die Politik. Das hilft immens.“
Und so hat sich auch Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. „Wir haben im Vergleich zu den anderen Bundesländern deutlich an Quantität und Qualität aufgeholt. Das liegt unter anderem an den guten Fördermöglichkeiten, zum Beispiel durch die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz.“ Doch so spannend das Thema Start-ups auch klingt und so bunt es auch im TV präsentiert wird: „Man darf nicht vergessen: 70 bis 80 Prozent der Unternehmen scheitern. Und davon wiederum scheitern 95 Prozent am Vertrieb oder dem falschen Preismodell.“
Gut, wer einen Business Angel wie Klaus Wächter an der Hand hat.