Dieses Gemeinschaftsgefühl lässt sich nicht in der Unternehmenskultur verankern, wenn jeder in seinem Homeoffice sitzt und man sich nur virtuell begegnet. Mir ist der persönliche und direkte Austausch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein ganz besonderes Anliegen. Distanz wäre da für unsere Unternehmensentwicklung nicht förderlich. Ich sehe das Homeoffice aber auch aus einem anderen Grund kritisch: Unser Körper braucht Phasen der Erholung, unser Geist braucht die Möglichkeit, komplett abschalten zu können. Homeoffice bedeutet auch, ständig auf Stand-by zu sein. Klare Arbeitszeiten verschwimmen. Manches verschiebt man auf später – und beraubt sich damit wertvolle Zeit, die man sonst vielleicht für Sport genutzt oder mit der Familie verbracht hätte. Der Satz „Ich gehe noch mal schnell an den Rechner, um ein paar Dinge zu erledigen“ ist mit Blick auf Erholungsphasen, die wir alle dringend brauchen, ein echter Killer. Mir ist es viel lieber, wir geben im Büro alle gemeinsam 100 Prozent und legen die Arbeit auf der Fahrt nach Hause komplett ab. Wenn die Firma auch im Zuhause Einzug hält, dann wird das für viele Beziehungen und Familien unweigerlich zu einer Belastung führen. Wir alle sprechen immer davon, wie wichtig Entschleunigung ist – also lasst sie uns da ausleben, wo sie auch wirklich hingehört: ins private Umfeld.
Und nicht in ein Homeoffice.“