In weniger als einem Jahr hat sich Shkelzen Hajrizaj seinen Traum von der Selbständigkeit erfüllt. Hajrizaj, der das Handwerk von der Pike auf gelernt hat, stammt aus einer Familie mit langer Tischlertradition. Nach 15 Jahren als Angestellter, spürte er plötzlich die Lust auf Veränderung. Er wollte eigene Wege gehen, selbst entscheiden was aus dem Holz geschnitzt wird. In Gesprächen mit seinem langjähren Freund Domenic Multerer fand er dann schnell professionelle Unterstützung zur Verwirklichung seiner Idee. Die beiden Kumpels ergänzen sich hervorragend, denn Multerer ist Unternehmer und Marketingexperte, bringt kaufmännisches Wissen mit und verfügt über ein Netzwerk an Kontakten. Umgehend kümmerte er sich um die strategische Entwicklung der künftigen Holzmanufaktur.
Es wurden Räumlichkeiten gesucht, Maschinen gekauft und schnell folgte der erste Produktentwurf. Vor einem Jahr fiel dann der Startschuss, und schon jetzt läufts bei Tabelo prima, trotz Coronavirus. „Unsere Kunden lieben die Natürlichkeit des Materials, die Einzigartigkeit unserer Produkte und das Handgemachte. Dafür bezahlen sie auch gern einen höheren Preis“, erzählt Geschäftsführer Hajrizaj. Das war von Anfang an der Plan: – Hochpreisige Unikate, die es nur bei Tabelo gibt – „Klassische Schreinereien stecken in einem immensen Konkurrenzkampf mit großen Billigmöbel-Anbietern“, weiß Hajrizaj aus Erfahrung.
Nachhaltigkeit nicht bloß als Modewort
Das Holz stammt ausschließlich aus einem regionalen Sägewerk und gelegentlich auch von Holzhändlern im Umkreis. Zur Bearbeitung setzen die beiden Fachmänner auf nachhaltige Forstwirtschaft und heimische Hölzer wie Eiche, Buche und Esche. „Durch die Partnerschaft mit dem Sägewerk Dominik Ost in Weisel wissen wir, wo und warum ein Baum gefällt wurde,“ sagt Hajrizaj. Am liebsten arbeiten die Jungunternehmer mit freiluftgetrocknetem Holz: „Wir bevorzugen dieses Verfahren, denn das daraus entstehende Material ist natürlicher und hat eine hervorragende Qualität. Der niedrige Energiebedarf bei diesem Vorgehen ist ein positiver Nebeneffekt.“, erzählt Hajrizaj. Um das Holz dann zu einem Möbelstück zu verarbeiten, bedarf es einer Restfeuchte von 12-13%. „Bei den technisch getrockneten Hölzern entstehen im Holz gern mal Risse, die etwas größer sind. Somit hat man am Ende in der Regel auch mehr Verschnitt,“ erklärt der Firmengründer. Vermutlich wissen nur wenige Kunden, dass das Holz bei einer Freiluft-Trocknung, je nach Stärke der Holzbohle, mitunter 6 Jahre und mehr braucht, bis es weiterverarbeitet werden kann. Eine gewaltige logistische Herausforderung für Sägewerke und Händler.